Am letzten Wochenende im Oktober verstarb eine 43-jährige Frau. Ihr Name war Joanna, sie lebte mit ihrem Gefährten auf der Straße, hatte keine Aussicht auf eine eigene Bleibe.
Am letzten Wochenende im Oktober hielt der erste Nachtfrost Einzug in die Hansestadt.
Johanna verstarb – ersten Erkenntnissen nach – in Folge einer Unterkühlung.
Heute ist die Schlagzeile zu lesen: „Obdachloser in Harburg entdeckt – vermutlicher Kältetod“.
Ob Unterkühlung zum Tode des 47-jährigen Mannes führte, werden die Ermittlungen zeigen.
Der Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer bringt es auf den Punkt: „Der Tod einer erst 43-jährigen Obdachlosen muss ein Weckruf sein. Es darf nicht sein, dass Menschen in Hamburg verelenden und keine Hilfe erhalten.“
Auch in Düsseldorf und Köln sind in den letzten Oktobertagen zwei Menschen, vermutlich der Kälte wegen, ums Leben gekommen.
Seit 1991 sind Schätzungen nach mindestens 289 Menschen ohne Obdach in Deutschland erfroren.
Im alltäglichen Nachrichtenlauf ist dies aber nicht mehr als eine Randnotiz.
Und dabei wäre eine breite gesellschaftliche Diskussion über verschiedene Aspekte so dringend nötig. Beispielsweise darüber, ob der städtische sog. Erfrierungsschutz neu gedacht werden muss.
Dass Menschen in einem der reichsten und stabilsten Länder Europas an den Folgen von Unterkühlung sterben, darf nicht einfach nur eine Randnotiz im Lokalteil der Zeitungen sein.
Dieses Thema geht – wie so viele andere auch – die Gesellschaft insgesamt an.
Weiterführende Links/ Quellen:
https://www.hinzundkunzt.de/obdachlose-auf-der-strasse-ver…/
https://verbaende.com/…/BAG-Wohnungslosenhilfe-fordert-ein-…
http://www.spiegel.de/…/wohnungslosenhilfe-hunderte-obdachl…