Sprache hat Gewalt

Was sind „soziale Unwörter“?
Es handelt sich um Begriffe, mit denen Menschen falsch oder diskriminierend beschrieben werden. Eine solche Begriffskombination, die sich hartnäckig hält und auch in diesen Tagen der Pandemie wieder viel zu lesen wie zu hören ist, ist diese: sozial schwach.
Die Worte sollen Menschen beschreiben, die in Armut leben, auf ökonomisch schwierige Verhältnisse hinweisen. So sind sie gemeint. Was sie aber tatsächlich aussagen, ist etwas anders. Mit der Verwendung „sozial schwach“ transportiert sich das Absprechen von Empathie, der Fähigkeit sozial zu sein, Beziehungen zu anderen einzugehen und zu unterhalten.
Menschen, denen wenig materielle Mittel zur Verfügung stehen, sind ohnehin an vielen Stellen von faktischer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Eine zusätzliche Ausgrenzung oder Diskriminierung durch den unachtsamen Umgang mit Sprache muss nicht nur nicht sein, sondern sollte unbedingt vermieden werden. Die Worte, die wir verwenden, bewerten. Das sollten wir uns stets bewusst machen.